Das Tablet-Projekt

An der Robert-Bosch-Schule Ulm wurden und werden aktuell alle Schüler:innen in der Oberstufe am TG sowie alle Lehrer:innen der gesamten Schule mit einem eigenen iPad ausgestattet. Zudem stehen in zwei Tabletwagen für die Mittelstufenklassen und in der Ausbildungsvorbereitung (AV) weitere Tablets zur Verfügung, die unterrichts- bzw. projektbezogen pädagogisch zielgerichtet eingesetzt werden.
Zur Zeit sind damit fast 900 Geräte an der RBS Ulm für unsere Schüler:innen im Einsatz.

Die Tablets werden in nahezu allen Fächern eingesetzt, um die Medienkompetenz unserer Schüler:innen zu erweitern. Gleichzeitig erlernt unsere Schülerschaft damit aber auch einen kritischen und zielgerichteten Umgang bei der Arbeit mit digitalen Endgeräten. Inzwischen sind die Tablets die beliebtesten Endgeräte unserer Lehrer:innen, wenn es um die Bereiche „Erschaffen von Unterrichtsmaterial“, „digitale Lern-Organisation“, „Präsentieren“ und „blitzschnelle Wissensabfragen“ geht. Auch bei der Einführung des digitalen Tagebuchs und der damit verbundenen Digitalisierung der Unterrichtsorganisation haben die Tablets eine wichtige Rolle übernommen.

Eine Schülerin erarbeitet sich selbständig Inhalte mit Hilfe eines Tablets.

Pädagogischer Ansatz

Auf Basis der Taxonomiestufen nach Bloom stellen das Synthetisieren, also das kreative Neukombinieren vorhandener Informationen, sowie das Evaluieren, also einen Sachverhalt nach Normen zu beurteilen, die Spitze der Lernziele dar. Daher werden beispielsweise das Erschaffen und das anschließende Beurteilen und Bewerten von Lernvideos in vielen Unterrichtsprojekten eingesetzt, um das Lernrepertoire der Schüler:innen zu erweitern und eine sehr tiefgründige Lernerfahrung zu ermöglichen.

Für ein Gelingen dieser Projekte – unabhängig vom Fach – ist es unabdingbar, sich intensiv mit den theoretischen Inhalten zu beschäftigen und sich Gedanken zu machen, wie das erarbeitete Wissen aufbereitet und präsentiert werden kann. Der Stoff wird somit tiefer durchdrungen und durch den kreativen Umgang anders erlebt. Letzteres ermöglicht es auch, die Qualität von Lernvideos zu beurteilen und kritisch zu hinterfragen.

Fortbildung von Lehrkräften an Tablets.

Einsatzgebiete

Die Tablets werden zudem dafür eingesetzt, um Wissen abzufragen und über die abgefragten Inhalte direkt im Anschluss zu diskutieren. Es findet eine unmittelbare Rückmeldung über den Lern- und Leistungsstand der Klasse statt. Zudem können individuelle Problemfelder der Lernenden identifiziert werden.

Im Mathematikunterricht stellen Tablets nach der Abschaffung des grafikfähigen Taschenrechners eine Möglichkeit dar, mathematische Probleme schnell und effektiv zu veranschaulichen und die Lösungsstrategien grafisch nachzuvollziehen.
Im experimentellen Physik-, Chemie- und im Sportunterricht zeigt sich als einer der größten Vorteile von Tablets die einfache Erstellung von Videos zur Dokumentation von Abläufen und die Analyse von schnell ablaufenden Prozessen. Hier kommt vor allem die Slow-Motion-Aufnahme zum Einsatz. Zudem lassen sich mit Hilfe verschiedener interner und sehr präziser externer Sensoren Prozesse unterschiedlichster Art auch auf technischer Ebene detailliert aufzeichnen und protokollieren.

Neben grundlegenden EDV-Unterrichtsszenarien wie Internetrecherchen, Wissensabfragen, Unterrichtsfeedback, dem Erstellen von Präsentationen und Erlernen von Problemlösekompetenzen werden auch Projekte zur App-Programmierung im Profil Informationstechnik angeboten. Zwei Apps von (ehemaligen) Schülern haben es mittlerweile sogar in den App-Store geschafft, eine davon wurde speziell für Sportlehrer:innen entwickelt und wird landesweit von Sport-Fachschaften eingesetzt.
Die andere App wurde für das bessere Visualisieren in der Vektorgeometrie entwickelt und steht jeder:m Mathelernenden zur freien Verfügung.
 

Schüler recherchiert zu einem technischen Thema mit einem Tablet.